Bei zytogenetischen Untersuchungen werden die Chromosomen (Erbgutträger) aus bestimmten Körperzellen, in der Regel aus Blut, Bindegewebe, Fruchtwasser oder aus Chorionzotten, unter dem Lichtmikroskop bei ca. 1200facher Vergrößerung analysiert.
Untersuchungsziel ist die Analyse des Chromosomensatzes (Karyotyps) auf zahlenmäßige oder strukturelle Veränderungen. Regulär enthalten die Körperzellen des Menschen in ihrem Zellkern 46 Chromosomen, in denen sich der Hauptbestandteil der genetischen Information befindet. 44 dieser Chromosomen, genannt Autosomen, lassen sich für Mann und Frau gleichermaßen in 22 Paare anordnen. Das 23. Chromosomenpaar besteht aus den beiden Geschlechtschromosomen, den Gonosomen. Bei der Frau liegen die beiden X-Chromosomen, beim Mann ein X- und ein Y-Chromosom vor.
Der abgebildete Chromosomensatz zeigt einen nummerisch und strukturell unauffälligen, männlichen Karyotyp, der mit der Karyotypformel 46,XY beschrieben wird.
Eine postnatale zytogenetische Untersuchung auf das Vorliegen einer numerischen oder strukturellen Chromosomenaberration ist unter anderem indiziert bei:
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